Es ist eine einfache Sache, und trotzdem muss man es sagen. Ändern. Abändern. Rückführen. Nur in dieser Reihenfolge kann man die gesetzlichen Voraussetzungen des §48 FamFG erfüllen. Nur so bekommt Ihr Euer Kind zurück.
Die gesetzlichen Voraussetzungen für Ändern, abändern und Rückführen
(1) Das Gericht des ersten Rechtszugs kann eine rechtskräftige Endentscheidung mit Dauerwirkung aufheben oder ändern, wenn sich die zugrunde liegende Sach- oder Rechtslage nachträglich wesentlich geändert hat. In Verfahren, die nur auf Antrag eingeleitet werden, erfolgt die Aufhebung oder Abänderung nur auf Antrag.
Ich höre oft die falsche Aussage, ich kann jederzeit eine Abänderung fordern. Das ist falsch. Ich verstehe den Druck, den Eltern verspüren. Je schlimmer das Unrecht, umso größer der Druck, dies wiedergutzumachen. Aber der §48 FamFG enthält ein Zeitmoment: „wesentlich geändert“.
Tief durchatmen, und dann stoisch loslegen:
Ändern.
Natürlich kann Ändern auch die Änderung des anderen Sein. Ein Kind das aus dem Heim wegläuft, um dem Kinderklau zu entgehen. Ich spreche hier aber über Dich als vom Beschluss benachteiligter. Ändern heisst also, etwas tun. Das kann auch nur „pro forma“ sein. Das kann ein Kurs auf dem Papier sein, gelesene Bücher. Es kann aber auch eine Therapie sein, ein Kommunikationskurs, eine Einzelmediation.
Ich präferiere hier Änderungen, die man beweisen kann. Das ist wie bei einer MPU, auch wenn der Vergleich hinkt: Mach dem Gegenüber deutlich, dass Du verstanden hast was falsch lief. Das wiederum muss nicht echt sein, es muss nur ehrlich rüberkommen.
Abändern.
Erst wenn ausreichend und nachhaltige Änderungen, also wesentliche Änderungen, vorliegen, könnt Ihr den Abänderungsantrag stellen.
In diesem solltet Ihr alle Änderungen aufführen.
Erst wenn Änderungen vorliegen und Abänderungsantrag gestellt ist, ist es sinnvoll Lügen im alten Beschluss anzusprechen!
Michael Langhans, Volljurist
Und erst dann ist der richtige Zeitpunkt, Lügen im alten Verfahren anzusprechen. Nicht vorher. Natürlich wäre es besser gewesen, diese im alten Verfahren zu vermeiden. Nur: Richter fassen abgeschlossene Verfahren nicht an.
Rückführen.
Nur wenn die obigen beiden Voraussetzungen vorliegen, ist an eine Rückführung zu denken. Letzlich versteht man also unter diesem Dreiklang auch ein Rückführungskonzept, das das Jugendamt mit Euch erarbeiten kann und soll.
Ist es wirklich so einfach?
Ja, es ist so einfach:
Ändern.
Abändern.
Rückführen
Und nein, natürlich klappt es nicht immer. Wenn die Argumente nicht ausreichen. Der Wille des Kindes entgegenstehen soll. Der andere Elternteil gegen Euch arbeitet. Weil eben eine wesentliche Änderung notwendig ist.
Aber erstens wollen wir hier am Blog positiv denken. Rückführung ist das Ziel. Sie ist immer erreichbar.
Mein Partner ist ein Narzisst. Das wird oft behauptet und stimmt öfter. Narzissmus ist deshalb eine häufige Erklärung im familienrechtlichen Streit, beinahe schon ein Modewort. Weshalb ich von solchen Selbstdiagnosen abrate, was Narzissmus bedeutet und wie man taktisch am Besten vorgeht, das versuchen wir in diesem Artikel zu erläutern.
Narzissmus und Sorgerecht- für Euch aufgearbeitet. Denn Sorgerechtsstreit mit Narzissten ist kein Vergnügen. Im Sorgerechtsstreit schlagen die negativen und positiven Aspekte eines Narzissten (Charme u.a.) voll durch.
Ach ja, auch wenn ich öfter als „der Narzisst“ schreibe, ist das in diesem Artikel genderneutral zu verstehen.
Was bedeutet Narzissmus?
Was bedeutet überhaupt das Wort Narzissmus? Was ist eine narzisstische Persönlichkeitsstörung? Wer überhaupt gilt als Narziss?
Vorweg: Narzissen sind charmant, redegewandt, humorvoll und ziemlich selbstsicher. Sie ziehen die Aufmerksamkeit durch Ihre Ausstrahlung auf sich. Meistens, so meine Erfahrung, sehen sie auch ziemlich gut und sehr gepflegt aus. Soweit der erste Eindruck.
Narzissen sind charmant, redegewandt, humorvoll und ziemlich selbstsicher
Wenn wir von einem Narzissten sprechen, sind es die Männer. Bei Frauen, so habe ich es mir mal erklären lassen, spricht man eher von Hysterie. Man sagt: Sie ist hysterisch.
Jeder von uns kennt sicherlich den Typen Chef, der immer recht hatte oder cholerisch wurde. Jeder von uns kennt einen Vater, der egozentrisch war oder aber auch der Opa nebenan, der mit allem skrupellos schimpfte. Und ja, nicht zu vergessen, die narzisstischen Ehemänner oder Partner.
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Die narzisstische Persönlichkeitsstörung
Aber wann sprechen wir von einer nazistischen Persönlichkeitsstörung?
Und vor allem: Wann beginnt es uns extrem zu stören und unsere Nerven zu strapazieren?
Kriterien nach DSM-5
Im DSM-5 sind folgende Kriterien aufgeführt
Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
Hat ein grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (z. B. übertreibt die eigenen Leistungen und Talente; erwartet, ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden).
Ist stark eingenommen von Fantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe.
Glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen oder angesehenen Personen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder nur mit diesen verkehren zu können.
Verlangt nach übermäßiger Bewunderung.
Legt ein Anspruchsdenken an den Tag (d. h. übertriebene Erwartungen an eine besonders bevorzugte Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen).
Ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch (d. h. zieht Nutzen aus anderen, um die eigenen Ziele zu erreichen).
Zeigt einen Mangel an Empathie: Ist nicht willens, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren.
Ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn/sie.
Zeigt arrogante, überhebliche Verhaltensweisen oder Haltungen.
Das Krankheitsbild beschreibt Salzgeber ab Rnn. 1047 wie folgt: „Es zeichnet sich aus durch ein durchgängiges Muster an „Großartigkeit“ gegenüber der Einschätzung durch andere, Überempfindlichkeit auf Einschätzung durch andere und Mangel an Einfühlungsvermögen aus. Diese unverträglichen Persönlichkeiten zeigen sich unkooperativ, verhalten sich skeptisch und aggressiv. Mangels Mitgefühl irritieren sie Mitmenschen.
Wie Narzissten ticken im Sorgerecht und überhaupt
Lassen Sie uns gemeinsam mal schauen, wie die Narzissten ticken. Dazu wurde das ganze natürlich etwas in plastischere Beispiele gegossen als es der DSM-5 widergibt:
Der Narzisst schein Star-Allüren zu haben. Er ist der schönste, der beste und duldet keine besseren als er selber. Nur seine Meinung gilt. Nur er weiß, wovon er spricht.
Der Narzisst ist ein Egozentriker, der auch unsere Persönlichkeit manchmal angreift. Denn nur seine Interessen sind wichtig. Was andere dazu meinen hingegen ist irrelevant.
Sie sind rücksichtslos in ihrem Umfeld.
Empathie ist ein Fremdwort für Narzissten. Das Gefühl der Anteilnahme fehlt vollständig.
Narzissten lieben Macht und Ruhm. Sie sind meistens in der ersten Reihe und brauchen ständig die Anerkennung.
Sie sind berechnend wenn es um die eigenen Interessen geht. Ein Narzisst ist der typische Kollege, der die Unterlagen der Kollegin/dem Kollegen nicht gibt und dem Chef dann sagt, er hätte nicht gewusst, dass der Andere die gebraucht hat. So ziemlich unkollegial.
Narzissten sind absolut keine Teamplayer, wenn sie im Team sind, dann haben sie natürlich das Sagen, sonst niemand.
Sie sind arrogant.
Sie gehen ohne Rücksicht auf Verluste durch das Leben.
Sie streben immer nach Macht. Und wenn sie die Macht haben, brauchen sie auch mehr Macht.
Sie sind die Super-Schauspieler und das insbesondere in ihrer Opfer-Rolle.
Narzissten können nicht zuhören, und wenn sie aus Versehen zuhören, dann verdrehen sie später die Worte im Mund und geben das falsch aber glaubhaft wieder.
Narzissten wissen immer alles besser als andere. Sie freuen sich immer, wenn man sie nach ihrer Meinung fragt. Sie springen quasi in die Luft, wenn man diese als Berater im Freundeskreis wählt.
Sie sind sehr redegewandt.
Sie sind manipulativ.
Sie sind die Meister des ersten Eindrucks. Narzissten machen einen sehr guten ersten Eindruck, bis die Fassade anfängt zu bröckeln.
Sie sind stets auf der Suche nach Lob und Anerkennung.
Nicht zu vergessen ist, dass sie immer das arme Opfer spielen, wenn was schief läuft. Insbesondere Ehemänner oder Ex-Partner können das sehr gut anderen verkaufen.
Narzissten können sehr gut Druck ausüben. Dies können sie subtil und indirekt äußerst eindrucksvoll.
Sie meiden emotionale Themen, denn sie können mit Emotionen überhaupt nicht umgehen.
Narzissten kommen um ein Anspruchsdenken nicht herum.
Narzissten denken, dass sie wertvoller sind als alle anderen Menschen in ihrem Umfeld.
Sie üben manipulativ und subtil Druck aus
Und all das ist leider meistens mehr schein als sein.
Sie sind leider nicht loyal.
Sie sind kritikunfähig. Man kann und darf Narzissten nicht kritisieren, denn sie denken, sie sind die Größten die Besten und alles dreht sich um sie herum.
Sie sind sehr eitel.
Sie bleiben bei ihrer Meinung, sind in vielerlei Hinsicht uneinsichtig.
Und natürlich wollen sie immer bewundert werden.
Soll man Narzissten im Sorgerechtsstreit so benennen?
Grundsätzlich rate ich davon ab, einen Narzissten im Sorgerechtsstreit so zu benennen, außer ihr habt eine schriftliche Diagnose. Das Problem bei diesem Krankheitsbild ist die Tatsache, dass es nur umfangreich und in Zusammenarbeit mit der Person diagnostiziert werden kann. Eine solche Diagnose ohne ein Attest wäre anmaßend und beleidigend – aus Sicht des Gerichtes.
Ich empfehle lieber auszuführen, wie sich eine Person verhält. Dazu könnt ihr die obigen Beispiele verwenden oder Euch an den Kriterien nach DSM-5 entlanghangeln.
Das hat den Vorteil, dass ihr Tatsachen einführt. Tatsachen muss das Gericht verwenden und berücksichtigen. Eure Meinung, Euren Schluss hingegen darf das Gericht ignorieren.
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Was will ich erreichen?
Daran muss man alles, was man tun möchte, anknüpfen lassen. In der Regel möchte ich mein Kind schützen, nicht den Expartner diskreditieren. So sollte man vorgehen und entscheiden, was man sagt und fordert!
Aber möchte ich, dass man dies weiter untersucht?
Wer nach einem Gutachter für seinen Partner ruft, der verkennt dass das Gutachten dann auch einen selber betrifft. Und wenn das Schlechtgutachten vorliegt und Dich belastet, bist Du dann weitergekommen? Nein.
Narzissmus und die Wirkung auf das Kind im Sorgerechtsstreit
Aber Narzissmus wirkt sich doch auf das Kind aus, würden viele Eltern jetzt sagen. Und tatsächlich, es gibt Anzeichen und Langzeitwirkungen, die nicht positiv sind – auch weil Narzissten wenig Empathie haben, wie oben geschrieben stand:
Zeigt einen Mangel an Empathie: Ist nicht willens, die Gefühle und Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren.
DSM-5
Daher sind typische Auswirkungen auf das Kind:
Kinder von Narzissten haben geringes Selbstbewusstsein als andere Kinder
sie ziehen sich oft zurück
Kinder von Narzissten sind unsicherer als andere
sie haben häufig Angst, alleinegelassen und verlassen zu werden
betroffenen Kindern fällt es oft schwer, die eigene Meinung zu sagen aus Angst, abgelehnt zu werden
Hinzu kommen dann oft eigene psychische Probleme wie Dression, Essstörung oder Selbstverletzung. Narzissmus, unbehandelt und ausgelebt, pflanzt sich fort und wird dem Kind anerzogen.
Narzisst im Sorgerechtsstreit
Doch was heisst das im Sorgerechtsstreit? Es heißt, dass die Folgen für das Kind negativ sind. Im besten Fall wirft man Dir vor, das nicht erkannt und nicht gegengesteuert zu haben. Im schlimmsten Fall unterstellt man Dir den Narzissmus.
Jedes ihm nicht genehme Ergebnis wird er als persönliche Niederlage empfinden und bekämpfen!
Problem Narzisst: Gemeinsame Sorge unmöglich?
Ist gemeinsame Sorge bei einem Narzissten möglich? Eher nicht. Weil er (oder sie) immer Recht hat, ist eine andere Meinung nicht vorgesehen und quasi beleidigend. Andererseits wird der Narzisst keine Lösung, auch des Gerichtes, akzeptieren. Der Narzisst akzeptiert keine gleichberechtigte Partnerschaft. Er herrscht. Aber nur intern. Nach außen ist er oder die Nette von Nebenan.
Lösung Narzissmus und Sorgerecht?
Die Lösung ist einfach und doch schwer: Vorwürfe bringen Dich nicht weiter. Versuche, wie immer, das Kind und dessen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen. Suche Dir verbündete auf diesem Weg, die Dein Vorgehen unterstützen. Der Narzisst wird sich dann zu erkennen geben müssen, weil er diesen Lösungsweg nicht gehen will und kann.
Und trotzdem ist der andere ein Teil des Lebens des Kindes. Den Weg zu finden, mit einem Narzissten zu leben, ist beinahe unmöglich. Natürlich gibt es auch die Fälle, die sich behandeln lassen. Aber das sind wenige.
Du solltest daher nicht versuchen, den Narzissten vom Kind fernzuhalten. Überlass das seinen Handlungen. Ich weiss, es ist schwierig und es mag sein, dass das Kind dann etwas leidet. Die Kunst ist es einerseits, das Kind nicht leiden zu lassen, andererseits ihm nicht die Chance zu geben Dich als böse darzustellen. Das gelingt ihm eher, wenn Du das N. Wort verwendest.
Sind Narzissten erziehungsfähig?
Erziehungsfähigkeit fordert Empathie. Das ist ein Problem bei Narzissmus und Sorgerecht. Man muss auf andere eingehen. Man muss die Bedürfnisse des Kindes wahrnehmen. Häufig wird man daher, auch wegen der oben genannten Auswirkungen auf das Kind, nicht von Erziehungsfähigkeit ausgehen können. Doch auch diesen Schluss muss das Gericht treffen, nicht ihr.
Fachlich gilt: Zwischenmenschliche Beziehungen sind durch die einfache Kränkbarkeit gestört. Aus subjektiv als Kränkung empfundenen belanglosen Situationen resultiert dann ein falsches Verhalten Kindern gegenüber. Teils wird ein Kind einem anderen bevorzugt oder benachteiligt. Gleichwohl bestehen Behandlungsmöglichkeiten durch psychotherapeutische Maßnahmen, womit Nachreifung und Nachentwicklung ermöglicht wird (Salzgeber Rn. 1047).
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Im Fokus: Bedürfnisse des Kindes
Alles andere kommt dann von alleine!
Legt den Fokus auf das Kind, der Schluss kommt dann von alleine, wenn dessen Bedürfnisse ignoriert werden.
Dann löst sich Narzissmus und Sorgerecht auf. Doch der Kampf wird nie enden.
Im Rahmen des 24h Livestreams auf Activinews (link unten) hatten wir auch einen laaaaangen Gutachten Workshop gesendet. Ich möchte Euch diesen Gutachten Workshop nicht vorenthalten. Mit dem Wissen aus diesem Workshop seid Ihr bestens ausgerüstet, um mit Eurem Anwalt oder auch alleine ein Gutachten zu analysieren und anzufechten.
Schaut Euch einfach das Video an und versucht danach die Fragen zu beantworten.
Es ist für alle betroffenen Eltern, deren Kinder unter Pflegeeltern, Missbrauch und Jugendamtsentzug leiden, ein Hohn zu hören, dass man für 4000 Dateien Kindesmissbrach 4.500 € Strafe zahlen muss. 1,13 € ist der bayrischen Justiz das Leid eines Kindes wert.
4.500 € sind 10 Monate Hartz 4 Satz. Christoph Metzelder wurde zu Bewährungsstrafe verurteilt, andere normale Bürger auch.
Sachsensumpf und Bayernsumpf?
Doch die Justiz schützt sich selber. Oder schützen Pädos Pädos? Ich habe dafür keine Belege, aber mir fällt es schwer eine juristische, rationale Erklärung zu finden. Es gibt ja immer wieder Gerüchte und Erzählungen von „Begegnungen“. Der Sachsensumpf ist so ein Beispiel. Gibt es auch einen Bayernsumpf?
Nein, diese Strafe verbietet sich unter Freunden und Feinden. Sie ist nicht hinnehmbar und rational nicht erklärbar. Alleine wenn ich höre „unbelastet“, keine „Vorteintragungen“, dann frag ich mich unweigerlich: Ist das derselbe Bonus wie für Sauna-Richter?
Dieser Rechtsstaat eckelt mich an. Seine Selbstgefälligkeit regelt mich an. Und die fehlende Selbsterkenntnis eckelt mich an.
Wie kann man eine Rückführung nach einer Inobhutnahme erreichen? Diese Frage beschäftigt viele unserer Leser. Die Theorie ist so einfach, die Praxis so schwer. Und weil es so ist, dass viele von Euch den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, nun also dieser Artikel: Wie erreiche ich eine Rückführung?
Wie Rückführung erreichen
Diese einfache Frage spaltet sich in 2 Grundlagen:
Weshalb wurde das Sorgerecht verloren
Wie kann ich alles rückgängig machen.
Die meisten Menschen scheitern schon daran, zu analysieren weshalb das Sorgerecht verloren wurde.
Grunde herausarbeiten
Diese Gründe herausarbeiten ist recht schwer. Wo setze ich an? Auf den muss ich hören? Ich will eine Rückführung erreichen, aber muss ich mir deshalb die alten Lügen immer wieder anhören? Eine einfache Antwort: Ja, musst Du. Lies den Beschluss. Analysiere ihn. Schreibe alles negative zusammen. Dabei ist in rechtliches („erziehungsunfähig“, „kindswohlgefährdend“) und tatsächliches („soll geschlagen haben“, „hat vernachlässigt“) zu unterscheiden. Der Beschluss in seiner letzten Fassung (OLG oder Amtsgericht) ist der Dreh und Angelpunkt. Ergänzt werden muss er dann um weitere Schreiben von Jugendamt und Dritten.
Sortiert die Beschlüsse nach rechtlichen und tatsächlichen Gründen
Sucht weitere Vorwürfe von Jugendamt, Zeugen und sammelt diese als tatsächliche Gründe
details
Akteneinsicht
in Jugendamts- und Familiengerichtsakte kann helfen. Auch Euer Anwalt sollte euch eine Kopie der Akte geben. Es können Kosten anfallen!
Natürlich kann und sollte Euch das Jugendamt oder der Anwalt dabei unterstützen. Eigentlich sollten Beschlüsse so klar geschrieben sein, dass ihr wisst was vorgeworfen wurde und was die Gründe sind – und was man erwartet, damit alles besser wird.
Und natürlich sind es nicht immer die offensichtlichsten Punkte. Aber dieser erste Schritt sorgt für einen Überblick!
Wie mache ich alles rückgängig?
Der zweite Teil ist schon etwas schwieriger. Auch hier muss man in zwei Kategorien unterscheiden:
Probleme, die gelogen sind
Probleme, die man angehen kann durch zukunftsorientiere Handlungen und Änderungen
Um eine Rückführung zu erreichen, muss man beide Kategorien angehen. Wenn ihr nur Probleme der ersten Kategorie findet, dann macht ihr einiges falsch. wenn ihr nur Probleme der zweiten Art findet, dann wäre das perfekt. Die meisten Fälle, die ich kenne, beinhalten aber beide Kategorien.
Wie ich andernorts schon gesagt habe, kann man Lügen nur mit Klarstellungen bekämpfen. Daher ist es sehr, sehr wichtig, dass ihr jede noch so kleine Falschheit richtig stellt. Manchmal bietet es sich zwar an, sich nur auf das wesentliche zu konzentrieren. Aber in der Regel geht Gründlichkeit vor Einfachheit.
Schwerer als Lügen widerlegen ist es freilich, die Zukunft zu gestalten. Wie man das tun kann, ist fallspezifisch, aber unterschiedlich. Die folgende Liste ist daher nur eine Vorschlagsliste:
Ärztliche oder Therapeutische Begleitung
Neues Gutachten
Geänderte persönliche Verhältnisse
Geänderter Bedarf des Kindes
Geänderte Wohn- oder Lebensumstände
Geändertes Verhalten
Überwundenes Suchtmittelkonsumieren
Hilfe Dritter in allen Lebenslagen
Konzepte für Schutz
Konzepte für Kinderförderung
Pädagogische Begleitung und Unterstützung
Absolvierte Kurse
Geänderte eigene Wünsche
Neue medizinische Erkenntnisse
usw.
Wie erreiche ich eine Rückführung
Wie erreiche ich eine Rückführung ist daher nach wie vor eine sehr spezifische und einzelfallbezogene Frage. Dieser Artikel ersetzt insoweit keine individuelle Beratung.
Jugendamt Folter: Ich möchte die Gunst der Stunde, dass der UN Berichterstatter für Folter und unangemessene Behandlungen sich zu den Corona-Demos gemeldet hat, nicht unerwähnt bleiben:
Hier mein eigentlicher Artikel auf Gefahr von Innen
Da er so lieb darum bittet: Schreibt Ihn doch einfach an. Er bittet zwar nur wegen der Demos um Infos, aber gerade Eltern nach einer Kindesentziehung können Ihm auch eine ganze Menge erzählen, finde ich! Jugendamt Folter ist ein weitreichendes Problem!
Jugendamt Folter interessant für Melzer?
This has just been brought to my attention.
Can anyone provide my office with the specifics / witness statements of this incident and whether an official investigation has been launched?
Send to: sr-torture@ohchr.org (please not via Twitter-reply/DM)
Die Bundestagswahl 2021 steht vor der Tür. Ich habe ja aus den Erfahrungen der Einschränkung der Elternrechte durch die Abschaffung des §158 IV FamFG entschieden, dass es angesichts der Tatsache, dass dort alle Parteien Elternrechte einschränken, entschieden, ich schau mir die Wahlprogramme an.
Wahlprogramm CDU CSU und Familienpolitik
Und hier ist das Video und die Inhalte der CDU und CSU:
CDU gegen Familien – das Wahlprogramm für Stabilität und Entfremdung
Wenn Ihr das Wahlprogamm der CDU lesen wollt, könnt Ihr dies hier machen. CDU Familienrecht findet ihr ab S. 75.
Neues Aufstiegsversprechen: Deutschland ein Familienland
Alleine dieser Satz impliziert ja bereits, dass Deutschland kein Familienland ist, weil sonst so ein Versprechen nicht notwendig wäre.
Ich hasse diese Versprechen. Mehr Geld, Sicherheit, Zeit füreinander. Für alle vom Familienrecht und der Inobhutnahme betroffenen ist das blanker Hohn. Versprechen impliziert zudem eben die Nichtumsetzung. Wie oft darf man etwas versprechen, bis es unglaubwürdig wird.
Alleine dass Elterngeld immer noch ein Thema ist, ist ein Hohn. Viele Eltern können sich Elterngeld nicht leisten. Die Probleme sind bekannt. Abgeändert hat man sie nicht.
Hartz IV und Schule, das ist das drängendere Problem. Konzepte hierzu gibt es keine.
Menschen sollen mehr Zeit für die Familie bekommen. Doch wovon sollen sie dann Leben? Hartz IV? Von nichts?
Das mehr zu Hause arbeiten ist ein lustiger Aspekt. Seit Jahren stagniert der Breitbandausbau. Nur weil die Schulen versagt haben während der Pandemie wurde Betreuung daheim ein Thema. Doch der Staat sollte sich nicht aus der Verantwortung stehlen.
Familien entlasten und gesund aufwachsen
Familien entlasten, ein Thema das wir immer hören. Fakt ist: Menschen verdienen zu wenig. Sozialleistungen sind zu knapp bemessen. Eigenheimfinanzierung ist ein tolles Thema, das für fast niemanden mehr praktische Relevanz hat. Gesundes Aufwachsen? In NRW sind die Turnhallen, Sporthallen und Schwimmbäder marode. Sportunterricht, für die geistige Entwicklung enorm wichtig, fällt oft aus und spielt eh nur eine untergeordnete Rolle. Gesunde Ernährung kostet Geld. Wer von der Tafel lebt, der kann sich kein perfektes Essen kaufen.
Und dann kommt unser Highlight:
Modernes CDU Familienrecht zum Wohl des Kindes
Heißt das, das bisherige Recht ist nicht zum Wohl des Kindes? Frage für einen Freund… Blabla: Beziehungsende darf kein Ende Kind-Eltern-Beziehung sein. Stimmt. Das ist heute schon so. Nur: Was hat die Koalition gemacht? Nicht einmal einen Familienminister gibt es jetzt.
Wir wollen alles anpassen, aber nichts ändern.
so interpretiere ich das Wahlprogramm
Das Kindeswohl soll zentral bleiben. Das ist verfassungsrechtlich geschuldet und keine Erkenntnis von Armin Laschet. Alle Regelungen sollen in jedem Einzelfall (ihr wisst schon, die 100.000 Herausnahme-Einzelfälle…) das Kindeswohl sicherstellen. Nur: Was heißt das heute? Keine Sicherstellung? Warum können heute Kinder nicht Kontakt halten.
Es sind, und das muss man in aller Deutlichkeit sagen, keine neuen Ideen da. Alles soll so bleiben wie es ist. Aber sagen möchte man das nicht, um den Wähler nicht zu vergraulen. Für mich ist das eine absichtliche Wählertäuschung.
Das Wahlprogramm der CDU ist Wählertäuschung
Michael Langhans, Herausgeber dieser Seite
Kindern in Not soll geholfen werden. Aber statt die Ursachen anzugehen, möchte man mehr Einrichtungen schaffen. Erst einmal stellt sich die Frage, ob das ein Eingeständnis ist, dass die Versorgung in diesem Land nicht passt. Viele Probleme würden sich lösen lassen, wenn man psychische Probleme lösen könnte ohne jahrelange Wartepausen. Notfallversorgung mindert die Ergebnisse, verhindert aber keine Gewalt.
Notfallzentren bergen Risiken!
Ich habe hier Angst, dass man nur noch das Risiko erhöht. Denn Einrichtungen für Notfallvorsorge müssen eben auch Notfälle finden. Der Blickwinkel ist nicht neutral genug. Es besteht ein Inobhutnahmerisiko.
Ungesagtes im Familienrecht CDU
Zur Kinder- und Jugendhilfe kein Wort.
Zur Problematik des Familienrechts und der Familienrichter kein Wort.
Dafür mehr politische Bildung fördern. Also sich selbst? Denn politische Diversifizierung ist damit kaum gemeint.
Einsamkeit vermeiden. Ist das nicht auch eine Geldsache? Wer kann sich weggehen mit Familie leisten?
Bildungspolitik sagt doch alles: Nach Corona durchstarten. Problem ist, keiner weiß wann und ob es endet. Heute anfangen, nicht auf morgen hoffen, Armin Laschet!
Mein Fazit:
thumb_down
Daumen nach unten
Kein großer Wurf wäre noch eine Übertreibung. Das ist gar nichts. Das ist Bullshit. Keine neuen Ideen, keine Verbesserungen. Nichts. Das ist nicht einmal weitermachen.
Wahlempfehlung für reiche Familien betreffend CDU Familienrecht: 10%.
Ich wollte schon lange darauf hinweisen, weil es immer mal wieder aufkommt, wenn sich jemand an mich bzw. mein Team wegen Hilfe wendet. Man hilft ja gern. Aber Gemeinsam gehts besser. Und deshalb gilt ein Spruch, der auch im Verfahren bei Gericht gilt: Mach es deinem Gegenüber so einfach wie möglich, Hilfe und Helfen zu ermöglichen – Gemeinsam mit Dir.
Wie Hilfe und Helfen unterstützen?
Es scheitert meistens an den einfachen Dingen.
Daher stell Dir folgende Frage(n):
Gibt es eine vollständige, ggf. digitalisierte Akte
Ist die Akte in lesbaren Formaten (PDF!) formatiert
Nicht jedes Handyfoto ist lesbar
Bilder sind schnell geschossen, PDFs aber auch. Letztere sind einfacher verwaltbar
Niemand kann aus 100ten Bildern eine Akte rekonstruieren
Kann ich dem, der mir hilft, schnell Informationen geben
Bin ich bereit, etwas zu tun?
Das klingt jetzt alles recht profan, aber ich erlebe es tätglich aufs neue, dass es doch ein Problem ist.
keine schiefen, unscharfen Bilder – lieber PDFs
Michael Langhans, Volljurist
Schiefe, unleserliche Bilder, unscharfe Aktenschreiben und unsortiert – so wird es schwer, etwas zu helfen.
Was denken andere bei schiefen Bildern?
Und denk Dich einmal in die Rolle desjenigen, der Dir helfen will. Was denkt der bei schlechten Photographien, wenn es für Dich angeblich wichtig ist zu helfen?
Investiere Zeit oder Geld, damit es einfacher ist Dir zu helfen. Dein Gegenüber, aber auch das Gericht werden es Dir danken.
Macht es den anderen einfach, Euch zu verstehen.
Je weniger anstrengend es ist, Euch zu helfen, desto besser wird es sein.
Hilfe Helfen Gemeinsam mit Scanner App
Scanner Apps findet Ihr hier oder im AppStore hier.
Wer einen Scanner hat, kann gern sich auch hier in den Kommentaren anbieten, für andere Schriftsätze zu digitalisieren. Wenn Interesse besteht, können wir da gern eine Map aufmachen.
Eine wichtige Entscheidung des OLG Saarbrücken, die man kennen sollte: Die Amtsermittlung gebietet es, dass ein Umgangsausschluss ohne Gutachten nicht in Betracht kommt.
Leitsatz zum Umgangsausschluss ohne Gutachten
Der Leitsatz der Entscheidung 6 UF 10/12 lautet wie folgt:
„Zur – § 26 FamFG geschuldeten – Erforderlichkeit der Einholung eines Sachverständigengutachtens zur zuverlässigen Ermittlung des wahren Kindeswillens, wenn ein zehnjähriges Kind einen Umgang mit dem nicht betreuenden Elternteil verbal ablehnt“
Vorausgegangen war ein Rechtsstreit zwischen Vater und Mutter mit Urlaubsvereitelung, Ordnungsgeldern usw. Trotz vorheriger Einigkeit wollte die Mutter sich an das Vereinbarte nicht halten und gleichzeitig Umgangsausschluss erreichen. Ohne eigenen Antrag des Verfahrensbeistandes oder des Jugendamtes wurden dann 24 Monate Umgangsausschluss ausgesprochen (wobei die Gründe von 12 Monaten sprachen).
Das Familiengericht hat verfahrensfehlerhaft seiner Pflicht, den entscheidungserheblichen Sachverhalt amtswegig zu ermitteln, nicht genügt.
Saarländisches Oberlandesgericht 6 UF 10/12
Amtsermittlung und Umgang
Das Gericht entscheidet zwar recht frei, welche Tatsachen es feststellt. Die entscheodungserheblichen Tatsachen sind aber von Amts wegen festzustellen, was sich aus §26 FamFG ergibt.
§ 26 Ermittlung von Amts wegen
Das Gericht hat von Amts wegen die zur Feststellung der entscheidungserheblichen Tatsachen erforderlichen Ermittlungen durchzuführen.
Weiter führ das saarländische Oberlandesgericht aus:
Zwar muss das Gericht nicht jeder nur denkbaren Möglichkeit nachgehen und besteht insbesondere keine Pflicht zu einer Amtsermittlung „ins Blaue hinein“, weshalb bloße Verdachtsäußerungen, die jeglicher tatsächlichen Grundlage entbehren, keinen Ermittlungsanlass geben (dazu BGH FamRZ 2011, 1047). Eine Pflicht zu der Aufklärung dienlichen Ermittlungen besteht jedoch insoweit, als das Vorbringen der Beteiligten und der Sachverhalt als solcher bei sorgfältiger Prüfung hierzu Anlass geben. Die Ermittlungen sind erst dann abzuschließen, wenn von weiteren Ermittlungen ein sachdienliches, die Entscheidung beeinflussendes Ergebnis nicht mehr zu erwarten ist (BGH FamRZ 2010, 720), wobei in kindschaftsrechtlichen Familiensachen besondere Anforderungen an die tatrichterliche Sachaufklärung zu stellen sind.
Alles was relevant ist, muss hinterfragt werden. Dies umfasst nicht Blödsinn oder unsinnige Prüfungen.
An die – einfachrechtlich auf § 1684 Abs. 4 BGB zu gründende – Einschränkung oder gar den Ausschluss des Umgangsrechts eines Elternteils sind strenge Maßstäbe anzulegen
Insbesondere, so das Oberlandesgericht, weil es auch um das Kindeswohl unabhängig von den Meinungen der Eltern geht, muss zur Wahrung dieses Kindeswohles eine Überprüfung von Amts wegen erfolgen.
Deshalb muss das Gericht insbesondere die zur Verfügung stehenden Aufklärungs- und Prüfungsmöglichkeiten hinsichtlich entscheidungserheblicher Tatsachen ausschöpfen und sein Verfahren so gestalten, dass es möglichst zuverlässig die Grundlage einer am Kindeswohl orientierten Entscheidung erkennen kann
Und weil das alles so offenkundig ist, kommt das Gericht zu folgendem Schluss:
Kein Umgangsausschluss ohe Gutachten
An diesen verfassungs- und einfachrechtlichen Maßstäben gemessen hätte das Familiengericht vorliegend nicht ohne Einholung eines kinderpsychologischen Sachverständigengutachtens entscheiden dürfen.
Denn es bestanden in diesem Fall erhebliche Anhaltspunkte, dass der Sachvortrag und der Wille des Kindes nicht seinem wirklichen Willen entspricht.
Was bedeutet das im Alltag?
Für den Alltag bedeutet das vorallem, dass man viel vortragen sollte, was das Kind wann und wo geäußert hat. Nur so kann man im Nachhinein eben den Zwiespalt des Kindes belegen. Nur so lassen sich Widersprüche aufdecken. Daher:
Umgangstagebuch schreiben, auch bei Telefonaten
Umfangreich schreiben, negatives wie positives
Sicherstellen, dass danach keine Änderungen erfolgen (Hinterlegen beim Anwalt, Kopien anfertigen und diese weitergeben)
Gleichzeitig zeigt dieses Verfahren auch, dass nicht jeder Fehler zu Umgangsausschluss führt, egal wie verworren eine Situation ist.
Denn Rückführung ist das Ziel! – oder eben enger Kontakt.
Wir alle kennen das Phänomen: Mobbing in der Schule. Statt Nikes nur Adidas oder Billigtreter von Decathlon? Nicht das neue iPhone, sondern ein Xiami? Wie aus Mobbing in der Schule schnell eine KWG, eine Kindswohlgefährdung werden kann, erklären wir in diesem Beitrag.
Mobbing in der Schule
Sehr viele Eltern rufen an und möchten wissen, was man bei Mobbing machen kann, wie man sich verhält.
Mobbing: Die Schule/der Lehrer macht nichts
Sehr häufig ist zu hören: Die Schule macht nichts. Der Lehrer macht nichts. „Wir haben mit denen Gesprochen ohne Ergebnis“. „Wir wollen das machen, aber wissen nicht genau, wo wir anfangen sollen“.
Deshalb wollen wir hier auch über Mobbing schreiben und beginnen erstmal bei A.
Was ist überhaupt Mobbing?
Von Mobbing sprechen die Experten, wenn ein/e Schüler/In über einen regelmäßigen Zeitraum und wiederholt, hauptsächlich „seelischen“ Schikanen ausgesetzt ist, teils aber auch körperlicher.
Dazu gehört emotional verletzendes Verhalten seitens der Mitschüler oder sogar der Lehrerschaft. Verbale Attacken sowie Diskriminieren einer einzelnen Schülerin oder Schülers gehören dazu.
Man kann von Diskriminierung einer Gruppe, durch einen oder mehreren Menschen betroffen sein.
Das Wort „Mobbing“ kommt aus dem Englischem und bedeutet belästigen, anpöbeln.
Wie geht Mobbing?
Die gemobbten Kinder in der Grundschule werden fies behandelt. Und das regelmäßig. Hier eine kurze Liste von den Verhaltensweisen:
Beleidigende Worte.
Bedrohen – Angst machen.
Das Kind wie Luft behandeln.
Nicht mitspielen lassen.
Sogar körperliche Gewalt.
Schubsen
Festhalten
Sogar manchmal Schlagen.
Treten
Beinchen stellen.
Auslachen
Das sogenannte Cybermobbing, aber auch Sexting usw.
Wo ein Opfer, da ein Täter
Zum Mobbingopfer gehört natürlich auch immer ein Täter oder mehrere Täter. Meistens fühlen sich die Täter durch Ihre Tat stark oder kompensieren dadurch eigene Probleme, so jedenfalls ein Experte, der mir das erklärte.
Und wie reagieren Lehrer?
Leider wollen die wenigsten Lehrer, die mir begegnet sind, Mobbing erkennen oder gesehen haben.
Mobbing ist ein System!
Mobbing ist ein System und in einer Klasse bzw. Klassenverband lässt sich Mobbing m.E. auch nur durch die Unterstützung der Lehrer abschalten. Ich bin der Meinung, Pandemie hin-Pandemie her, dass die Lehrer aufmerksamer damit umgehen sollten, was bei den Kindern passiert. Sie sollten aufmerksamer sein, denn je. Denn Wegschauen und „Ich-habe-das-nicht-gesehen“ ist zwar einfach, bringt aber keine Lösung, sondern eher ein Schaden bei den Betroffenen.
Für mich persönlich sind die, die sehen, schweigen und nichtstun schlimmer, als die Täter selber.
Streitschlichter und Mobbing
Es gibt sogar manche Schulen, denen man die Streitschlichterausbildung der Schüler kostenlos angeboten hat, die aber der Meinung sind, dass das, was sie in der Schule machen, schon genug sei. Es sei genug eine „gewaltfreie Kommunikation und nur Klassenrat“ (einmal die Woche) anzubieten. Hoffentlich sind die Schulleitungen, die der Meinung sind, „Klassenrat und gewaltfreie Kommunikation reicht an der Grundschule aus oder der Ansicht sind :“das machen wir als Schule supergut“, in der Minderheit.
Denn genau bei solchen Schulen gibt es Zeugen machner Gewaltszenen, u.a. unter Viertklässlern. Solche Schulen, die nur auf Klassenrat und gewaltfreie Kommunikation setzen, sollten insbesondere in der Coronazeit mehr denn je darauf achten, wie sich die Schülerschaft fühlt.
Was kann man gegen Mobbing in der Schule tun?
Ich glaube sehr viel:
Schüler-Streitschlichter ausbilden lassen, beispielsweise von Mediatoren oder Psychologen, die spezialisiert sind.
Hilfe von der Polizeistelle holen und den Kindern Workshops anbieten mit Hilfe der Polizei – die Lehrer sensibilisieren.
Von Juristen Workshops für Kinder anbieten (über Strafrecht beispielsweise).
Seminare wie: Kinder stärken oder Stark auch ohne Muckis …und vieles andere mehr
Hilfe sich holen in Form von Workshops: Gewaltprävention, Nein-das ist mein Körper.
Man kann so vieles machen. Nur nicht, wenn die Schulverwaltungen, Schulleitungen und sämtliche andere Einrichtungen und Stellen die Augen verschließen und der Auffassung sind: Wir machen doch schon alles prima….
Was aber, wenn aus Opfern Täter gemacht werden?
Wir haben es erlebt. Da wird dann aus dem gemobbten Kind eines mit sozialen Störungen. Ein Kind mit Defiziten. Aus Sexting wird dann ein Kind mit überborderndem Medienkonsum. Aus einem Opfer wird ein Kind, das gefährdet ist, und aus liebenden Eltern werden solche, die ihr Kind nicht schützen können. Warum ist das so?
Ein Lehrer als Mobber? Lieber gefährliche Eltern!
Bevor ein Lehrer sich selbst als Mobber sieht, weil er das alles ja nicht im Griff hat, ist es doch einfacher, den Spieß umzudrehen. Mobbing und körperliche Gewalt auf dem Schulhof wird dann zu einem Anzeichen von Gewalt zu Hause. Man informiert das Jugendamt und so wird aus Mobbing in der Schule eine KWG.
Dem spielt es ja entgegen, dass das Kind vielleicht nicht mehr so gern in die Schule geht. Dann sind die Eltern schuld. Man kann hier mit wenig Phantasie alles so drehen wie man es braucht.
Mobbing in der Schule – was tun?
Es gelten quasi dieselben Grundsätze wie beim Sprechen mit dem Jugendamt. Niemals alleine hingegen. Ärzte mit einbinden. Selbst für Angebote sorgen und vorschlagen. Und dokumentieren. Notfalls Tagebuch schreiben über Schikanen, auch Anzeigen oder Selbstverteidigungskurse mögen helfen.
Nie Aufgeben und nie Nachgeben. Und schon gar nicht Schweigepflichtsvertöße durchgehen lassen.