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Robenlos – Autobiographischer Roman

„Hin und zurück und weg und wieder da:Als Anwalt im Familienrecht freust du dich narrisch, wenn du ein Kind nach langem Kampf zurück bekommst. Das ist was Feines, sage ich euch.Wenn dir das Kunststück dann öfter gelingt, dann ist man gut dabei. Aber ein Kind mehrmals zurückholen, das hat man Gottseidank nicht alle Tage. Und deshalb freust du dich natürlich dreimal soviel(…)Der schlechteste Anwalt im Landkreis:(…) Ganz souverän war ich damals übrigens nicht. Beim Rausgehen fragte ich meine Mandantin, freilich so laut, dass es die Gegenseite hören musste, wie es sich wohl anfühlt gegen den Schlechtesten zu verlieren und wo man dann quasi in der Hierarchie selber stünde. Eine Antwort bekam ich damals nicht mehr (…)“Dieses Buch erzählt meine ganz persönlichen Erinnerungenan 12 Jahre Arbeit als Rechtsanwalt, manchmal kraftvoll, manchmaltraurig, aber immer persönliche, launige Einblicke in eine Welt, diemanchen von uns Überheblich erscheint..“

Ich veröffentliche ab und zu ein paar Kapitelchen, zum Reinschnuppern für Euch:

Ein Kapitel aus meinem Buch zum Probelesen
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Robenlos
ISBN-13: ‎ 979-8620085453 (Amazon)
ISBN-13: 9783750288287 (Buchhandel)

Das Inhaltsverzeichnis:

INHALTSVERZEICHNIS
WIE ICH ANWALT WURDE UND WAS ICH ERLEBTE
WIE ICH ZUM ANWALTSBERUF KAM 15
DIE MÜNDLICHE PRÜFUNG 18
DIE VEREIDIGUNG 20
DER GEFÄHRLICHE GEGENSTAND DES ANWALTES 22
DER ÄNGSTLICHE MANDANT IM FLUGZEUG 24
DER SCHLECHTESTE ANWALT IM LANDKREIS 25
DIE SCHWERE FACHANWALTSPRÜFUNG 28
MEIN NEUES NAVI UND DIE FAHRT NACH WILDESHAUSEN 32
ALLTAGSRASSISMUS IN DONAUWÖRTH 35
DIE DOPPELTE ENTSCHULDIGUNG 40
SEHR VIEL GESCHRIEBEN 43
LIMITED IST ABER EIN KOMISCHER FAMILIENNAME. 46
POLIZEIAUSWEIS? DA, SCHAUENS AUF MEIN GRÜNES AUTO 48
WIE MAN SICH ALS RICHTER BEFANGEN MACHT 54

STRAFRECHT
UNSCHULDSVERMUTUNG AUCH FÜR SYRER? 59
DIE VERLORENE VOLLMACHT ODER DIE SEHR ZUVERLÄSSIGE
ANGESTELLTE 62
DER RASENDE WOHNWAGEN ODER ALS ICH NEN RENNFAHRER
VERTRAT 68
DAS AUFGENOMMENE PLÄDOYER 71
FAMILIENRECHT
WARUM POLITIKER KEINE GUTEN RICHTER SIND 73
ES GIBT KEINEN GRUND, AN DEN AUSSAGEN EINER RICHTERIN ZU
ZWEIFELN 79
WENNS DEM STAAT EGAL IST OB DER MANDANT WAS ZU ESSEN HAT 82
PREPPER 85
KAFFEESATZLESEREI 87
HIN UND ZURÜCK UND WEG UND WIEDER DA 90
OBDACHLOSIGKEIT, DA FREUT SICH DAS JUGENDAMT 94
DER ANWALTSWECHSEL WIE ANDERE LEUTE IHRE UNTERHOSEN 97
ELTERNTESTAMENT 99
REVANCHE UND RETOURE 102
SOZIALRECHT
DIE NICHT ZURÜCKGENOMMENE BERUFUNG 107
5 EURO RESTVERMÖGEN? DA MUSS MAN DOCH KEINEN EA ANTRAG
STELLEN 111
DIE UNZUMUTBARE FRIST 115
WIE MAN ANWÄLTE ALS RICHTER MIT GELD KÖDERT… 118
DIE MISSBRAUCHSGEBÜHR. UND WIE MAN SICH ULTIMATIV WEHRT 122
WENN DAS BUNDESSOZIALGERICHT ANRUFT 126
EIN JAHR WARTEN AUF HARTZ IV 132
KATHOLISCH? EVANGELISCH? HAUPTSACHE RELIGIÖS 135
WENN DAS BUNDESVERFASSUNGSGERICHT NUR HALB RICHTIG ENTSCHEIDET

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Bücher vorgestellt Gutachten

Kaffeesatzleserei

„Dass Gutachten oft mangelhaft sind, das wissen alle. Vor allem im Familienrecht. Also die familienpsychologischen Gutachten. Die meine ich.
Aber ab und zu, da triffst du ganz besondere Perlen der Unfähigkeit. Von einer will ich jetzt berichten. Also Perle. Eine promovierte Perle sogar. Ganz wichtige Gutachterin sozusagen. Die war so gut, die konnte die Erziehungsfähigkeit allein durch Ansehen einschätzen und sich ewige Jahre später daran erinnern.


Was war passiert. Ein normaler Familienstreit, den ich aber aus Anonymisierungsgründen hier ein wenig verfremde. Ein Mädel, das ins Heim musste, weil es Besonderheiten aufzeigte, die man behandeln musste.

Keiner sagte allerdings, dass das eine Einbahnstraße werden wird. Also quasi one way ticket.

Dann gabs Misshandlungsvorwürfe. Time Out Room z.B. und Kontaktverbote – das ganze Repertoire der familienrechtlichen Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten. Auch der Bruder hatte keinen
Kontakt mehr.

Dabei war früher mal unsere Perle schon als Gutachterin tätig gewesen und hatte im Verhältnis Mutter-Kind alles tippitoppi bescheinigt. Damals kam auch der Bruder dazu, als die Gutachterin da war und trank eine Tasse Kaffee. Das zumindest stand im Gutachten.

Als man dann Jahre später für den Bruder Umgang einklagte und für die Eltern, da durfte also diese promovierte Perle nochmal ran. Nur ohne Kaffee und nicht zuhause, sondern im Gerichtssaal. Und weil sie ja schonmal da war, sollte sie eben auch den Bruder einschätzen. Und daraufhin berief sie sich auf ihren Erfahrungsschatz. Der, wie oben dargelegt, eben ziemlich mau war, nämlich nur ein Satz. Und vage Erinnerungen von vor einigen Jahren.

Erinnert ihr Euch noch mit wem ihr am letzten Geburtstag Eurer Mutter worüber gesprochen habt? Ich nicht. Ich bin froh wenn ich in der früh weiß welche Woche ist. Und da rede ich nicht vom letzten Jahr, sondern von diesem heutigen Tag.

Jedenfalls war das mündliche Gutachten desaströs. Der Bruder manipuliere die Schwester, er sei nicht gut für sie, er tue eh nur das, was die Mutter wolle und habe keinen eigenen Willen. Sagt sie. Die Perle. Der Bub war beim Gutachten damals ein Schüler und jetzt war er ein gstandenes Mannsbild, ein Student in einem anspruchsvollen Studiengang. Soll aber immer noch der Bub von damals sein. Weil sie sich im Gutachten an den Kaffee und den Kuchen mit ihm erinnert. Und da alles andere einschätzen kann. Aufgrund dieses Satzes.
Aufgrund dieser Situation.

Und aufgrund ihrer herausragenden Erinnerungsvermögens. Wobei die wichtigen Sachen eigentlich im Gutachten stehen müssen. Wenn das
damals schon bekannt war, hätt es rein gehört ins Gutachten. Damals wars ihr aber unwichtig. So sind’s, die Gutachter. Fähnchen im Wind.

Oder immer so begründen, wie mans eben gerade braucht.
Warum ich Kaffeesatzleserei als Titel fürs Kapitel gewählt habe? Weil: Hätte sie den Kaffeesatz gelesen, wärs Ergebnis präziser gewesen als ihre Erinnerung. Nachprüfbarer auch, weil EINDEUTIG Kaffee im Satz.

Keine Frage. Da reden wir über Qualitätssicherung bei Gutachten und dann raten und reden die Damen und Herren Experten so einen Blödsinn, das glaubt
man kaum. Aber gut, irgendeinen Dummen findet man immer. Das gilt für Hütchenspieler genauso wie für Richter.“

Ein Kapitel aus meinem autobiographischen Roman Robenlos, erhältlich im Buchhandel und auf Amazon.

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