Immer häufiger verwenden Jugendamtsmitarbeiter psychologische Begriffe, die sie selber nicht verstehen und für die sie weder Ausbildung noch Fachkompetenzen haben, um Eltern und insbesondere Mütter zu diskreditieren. Da gibt es den Vorwurf einer Borderline-Störung, die zu Sorgerechtsentzug führen soll – obwohl es dazu keinerlei allgemeine medizinische Grundlage gibt. Das ist aber auch immer öfter die sogenannte symbiotisch Mutter Kind Beziehung. Was aber ist eine solche kranke Beziehung eines Elternteils zu seinem Kind?
Und liegt so etwas wirklich vor? Wer entscheidet das? Und woran?
Wir nähern uns diesem Thema an.
Die symbiotische Mutter Kind Beziehung
Ein Bericht des NDR über eine solche zu enge Mutter Kind Beziehung hat die symbiotische Beziehung in den Vordergrund der Öffentlichkeit gerückt. Dabei wird in dem Artikel eigentlich alles falsch gemacht und Probleme vermengt: Überschrift und Inhalt divergieren, alles wird pauschaliert und die Lösung im Gutachten gefunden. Statt mit der Symbiose setzt man die (wissenschaftlich umstrittenen) Diagnose Eltern-Kind-Entfremdung (PAS, Parental Alienation Syndrome) mit der zu engen Mutter Kind Beziehung gleich. PAS bezeichnet aber nach Gardener eine anhand von 8 Symptomen definierte psychische Situation und hat direkt nichts mit der symbiotischen Mutter Kind Beziehung zu tun. Der Artikel ist daher nicht zu gebrauchen.
Symbiose ist in der Biologie das Zusammenleben von Lebewesen verschiedener Art zu gegenseitigem Nutzen. Eine Symbiose ist also grundsätzlich nichts schlimmes. Es ist also schon eine Umkehrung natürlicher Gegebenheiten ins Negative, zu behaupten das wäre alles schlecht und würde einem Kind schaden.
Auch bei Menschen ist Symbiose erst einmal etwas natürlich. Das Kind im Bauch ist naturgemäß eins mit der Mutter. Emotionen übertragen sich usw.
Später, wenn sich die Entwicklung trennt, ist Symbiose immer noch etwas normales. Kinder fühlen mit den Eltern, ahmen diese nach. Kinder lernen durch nachahmen.
Um diese normale und gesunde Symbiose zu pervertieren, wird daraus einfach eine „zu enge“ Mutter Kind Bindung, also etwas negatives.
Wann wird eine Beziehung krankhaft?
Die philosophische Frage ist, ob es so etwas wie eine zu enge Beziehung geben kann. Gute Bindungen und Beziehungen haben große Vorteile, Vertrauen, Offenheit. Mit zu enger Beziehung meinen Jugendamt-Mitarbeiter aber, dass dies die Entwicklung des Kindes zu einer eigenständigen Persönlichkeit verhindert wird.
Das ist aus verschiedener Sicht kritikwürdig, wenn auch im Grundsatz richtig.
Natürlich muss eine Erziehung darauf abstellen, dass ein Kind sich selbst entwickelt. Andererseits lernen Kinder am Meisten durch Nachahmung ihrer Eltern. Eine wissenschaftlich exakte Grenze gibt es nicht, und zudem kann niemand die Entwicklung des Kindes beurteilen, bevor diese abgeschlossen ist.
Unbestimmte Begriffe wie Vernachlässigung oder zu enge Beziehung sind bei Jugendämtern hoch im Kurs: Denn man kann im Nachhinein die Bewertung und die Tatsachengrundlage beliebig erweitern. Fair ist das nicht. Aber das Problem liegt viel zu oft eben in genau der Sachverhaltsklärung.
Klärt Eure Anknüpfungstatsachen!
Da sind wir wieder bei dem altbekannten Problem der Anknüpfungstatsachen. Diese muss das Gericht klären, Behauptungen des Jugendamtes reichen nicht aus. Hier müsst ihr ansetzen und nachhaken. Das Jugendamt darf nicht mit solchen Behauptungen durchkommen.
Solche Nachrichten sind gefährlich
Nachrichten wie dieser oben zitierte Bericht sind auch aus anderer Sicht gefährlich. Weil Gutachten als Positivlösungen verkauft werden. Gutachten, bei denen Mindestanforderungen nicht eingehalten sind? Hier besteht ein erhebliches Risiko.
Weil Gutachten oft schlecht sind.
Insbesondere wenn der Gutachter diese Diagnostik oder Begriffe ungeprüft übernimmt.
Wenn der Sachverständige nicht qualifiziert ist.
Hier beginnt natürlich der schwierige Bereich. Soll ich vortragen oder nur kritisieren? Niemand muss seine Erziehungsfähigkeit beweisen. Deshalb ist es an Euch, dass ihr erst einmal einfordert, dass man diesen Begriff konkretisiert.
Verfolgt alle Falschbehauptungen amtshaftungsrechtlich oder straf-/verwaltungsrechtlich.
Ich warne vor blindem Folgen solcher Medienberichten. Das wäre grob fahrlässig und gefährlich. Insbesondere da er Gutachten idealisiert. Und das Risiko „Zufall“ im Ergebnis verschweigt. Zudem werden Begrifflichkeiten und Probleme vermengt.
Familienverfahren sind oft einzelfallbezogen
Vermengungen machen hier oft keinen Sinn. Jeder Fall ist anders. Ob Manipulation eines Kindes vorliegt, kann man ggf. belegen oder auch nicht. Das ist Tatsachenfrage. Ob ein Kind in der Entwicklung beeinträchtigt ist oder nicht, das ist eine Tatsachenfrage. Wir brauchen dazu rechtlich keine Gutachten oder psychologisch-psychiatrische Begriffe wie Mutter-Kind-Symbiose oder Elternentfremdung. Wir brauchen eine ordentliche Ermittlung des Sachverhaltes, Tatsachenfeststellungen und mehr. Wir brauchen keine Menschen, die zum Schaden von Eltern und Kindern Begriffe verwenden, die sie selber nicht definieren können.
Wir brauchen endlich eine konsequente Anwendung des Rechts.
8 Antworten auf „Was ist eine symbiotische Mutter Kind Beziehung“
Dieser Artikel ist einfach nur nichtssagend. Es wird nicht wissenschaftlich dementiert. Die Frage was ist eine symbiotische Mutter Kind Beziehung wird nicht beantwortet. Schlechte Arbeit.
Hi, Danke für Deine Kritik. Hier geht es nicht um eine psychiatrische Analyse, sondern eine rechtliche. Problembewusstsein schaffen. Aber wir werden den Artikel gerne nochmal anschauen und optimieren. Gruss
ich bin als Betroffener Vater zufällig auf dieser Seite gelandet. Natürlich muss man jeden einzelnen Fall im Detail betrachten, a b e r….. genauso, wie es auf der einen Seite ‚Hetzer‘ gibt, gibt es aauf der anderen Seite ‚Leugner‘ . Beide Lager sind gefährlich und in ihrer eigenen Sichtweise versperrt. Leider teile ich Ihre Ansicht in die zweite Kategorie ein. Selbstverständlich werden immer wieder ‚Falsch Urteile‘ gefällt, aber die Zahl der anderen Seite, wo diese negativen Einflüsse auf das Kindeswohl nicht gesehen werden (wollen?), oder aber ignoriert werden, können und sind für die Kinder Psyche katastrophal. Ich selber war Partner einer an Borderline erkrannten Person (mir gegenüber nie frei kommuniziert, aber von ihrem Vater und Ärztin darauf aufmerksam gemacht!). Ich hab mein persönlich Erlebtes und daraus entickelte Co Abhänigkeit therapeutisch, sowohl wie auch Selbsstudium, Austauch, Selbshilfegruppen bewältigt…kämpfe aber seit nun knapp 13 Jahren damit, dieses System hier in Deutschland vom negativen Einfluss auf unser Kind zu überzeugen. Jugendamt, Familiengericht, Verfahrensbeistand…alle (nein, nicht blind, ignorierend!) beharren und versteifen auf die bekannte Helferindustrie ‚zugunsten‘ des (leider) erkrankten Elternteils. Seit 10 Jahren Erziehungsbeistand (warum? auf der anderen Seite ist ein ExPaetner, der bereitwillig mehr eingespannt werden möchte?!). Wenn ein ‚Experte‘ drauf schauen würde, könnte man das Muster durchaus erkennen, aber…nach diesem Experten ’schreit‘ niemand als der damalige Expartner und Kindesvater…der genau weiß, was er erlebt hat…und der genau weiß, was in seinem Kind vorgeht…aber mit ‚Unterstützung‘ dieser von mir genannten ‚Leugner‘ Gruppe gezwungen ist, machtlos gegenüber dem Leid seines Kindes gegenüber steht. Ich persönlich empfinde Ihre ‚Verharmlosung‘ dieser Krankheit als durchaus kritisch…und würde Ihre Ansichten fast schon in der Ecke ‚Kindeswohl gefährdend‘ einstufen. Vielleicht sollten Sie sich auch einmal mit anderer Literatur vertraut machen: beispielsweite Bücher, Artikel, Abhandlungen, Interviews von Manuela Rösel. Wir leben natürlich in einer demokratischen Welt, wo jeder seine Meinung sagen darf (und auch sollte)…aber ich wiederhole: die Zahl der ‚geleugneten‘ Fälle ist bei weitem!!! höher als die Zahl der ‚falsch Beschuldigten‘. Ich könnte jetzt zum Schluss schreiben: „Mehr hab ich nicht zu sagen…“ Doch! Das hätte ich natürlich schon…aber ich habe die letzten 13 Jahren immer gesprochen (und geschrieben)… an weit konkretere Stellen, Institutionen, Einrichtungen, Personen, Gruppen…Gebracht hat das nicht wirklich viel, was sollte ich hier erwarten?! Vielleicht nur den ein oder Anderen ‚Betroffenen‘, der auch über Ihren Artikel stösst…und ihn zum Nachdenken bringt, eine voreilige (Ihre) Ansicht einfach zu übernehmen. Denn ein Wegschauen, Leugnen oder nicht-sehen wollen kann und IST eine Gefährdung für das Kindeswohl!!!
Schönen Sonntag noch
S. Plesa
Hallo Stanislav,
ich verstehe Deinen Unmut, würde mir aber auch Argumente wünschen. Manuela Rösel zum Beispiel ist absolut keine Fachfrau und absolut nicht wissenschaftlich oder sonst nachvollziehbar belegt. Gutachter die sich auf Rösel berufen haben das schon teuer bezahlen müssen (Belege liegen mir vor).
Ich habe noch nie ausgesprochen, dass bestimmte Konstellationen keine KWG darstellen können. Aber das heisst nicht das bestimmte Besonderheiten immer eine KWG darstellen. Das ist dann Aufgabe der Betroffenen die Belege vorzulegen.
Hallo Michael, in dem Artikel wird die Frage aus der Überschrift leider überhaupt nicht beantwortet.
Natürlich ist jedes Kind ein Einzelfall, aber welche Anhaltspunkte gibt es für eine problematische symbiotische Beziehung? Ich habe eine 27-monatige Tochter und lebe getrennt von der Mutter. Die Mutter hat alle Freundschaften abgebrochen, stillt mehrmals täglich (>5 mal tagsüber +nachts), hat keine Hobbies, die Tochter hat kein eigenes Bett, mit der eigenen Familie ist sie zerstritten und kann es kaum ertragen, wenn ich unsere Tochter mal 3h habe.
Unsere Tochter ist ein fröhliches Kind, aber ist in der Grobmotorik auffällig. Vermutlich weil die Mutter immer panisch hinter ihr herrennt und nie weiter als 5m von ihr weg ist.
Jetzt läuft die Kita Eingewöhnung an. Absolute Wunsch Waldorf Kita der Mutter. Nach 6 Wochen Eingewöhnung, sind es jetzt max 10 min, die unsere Tochter alleine in der Kita bleiben kann.
Ich habe keine wissenschaftlichen Beweise, aber für mich ist das alles sehr besorgniserregend.
VG
Es ist besorgniserregend. Die KM hat defintiv ein Bindungsproblem und überträgt es auf die Tochter. Das wird aber als haltlos vor dem Jugendamt angesehen, da alle Grundbedürfnisse (davon gehe ich einfach mal aus) erfüllt sind und keine richtige Kindeswohlgefährdung vorliegt… man kann nur hoffen, dass die Erzieher ehrlich mit der KM ins Gespräch gehen, das spiegeln und Sie können als Vater einen positiven Einfluss auf Ihre Tochter haben. Vielleicht können Sie Freizeitgestaltung, in Form eines Hobbys, mit Ihrer Tochter, ein mal wöchentlich anbieten. Wenn geteiltes Sorgerecht besteht, haben Sie immer noch einen Einfluss. Leider sind einem da die Hände gebunden. Sie können nichts anderes tun, als zu kooperieren und ihrer Tochter die Unterstützung zu geben, die sie braucht. LG
Die Symniose ist ganz natürlich und je junger das Kind umso mehr Symbiose. Die Mutter spürt, fühlt , sieht die Körpersignale, aktive Gesichtsmuskeln, hört bestimmte Töne, Atem die kein anderer wahrnehmen kann. Sie kann vor übermüdung im tiefen Schlaf fallen. Nicht mal eine explosion wird Sie wahrnehmen, doch sobald das Kind weint, wird Sie wach. auch die stimme des Kindes (weit entfernt)hören, die andere Anwesende nicht wahrnehmen. Es ist in der Natur ganz natürlich, zum Schutz des Neugeborenes und es Wachstum mit dem Kind mit . Die Bindung zwischen Mutter und Kind ist wichtig fur seine Entwicklung weil die Bedürfnisse des Kindes wahrgenommen werden. Manche Kinder brauchen langer, manche sind früher fur Gruppen , andere Menschen etc.bereit. Das Stillen gibt dem Kind nicht nur eine Körperliche Sättigung sondern auch seelische Geborgenheit. Davon kann man nicht genug haben. Die Entwicklungszustand des Kindes erkennt am besten die Mutter. In alle Kulturen ist ganz natürlich diese Bindung. Hier ist das Gegenteil normal.. Wenn das Kind sich normal entwickelt, werden Mutter und Kind auf natürliche Weise sich Schritt für Schritt entkoppelt. Das Tempo ist vom Entwicklung des kindes Abhängig. Borderline hat doch nichts mit enge Bindung zu tun. Wir erwarten und legen fest wann es Zeit ist das Kind ins fremde Betreuung, in eine Gruppe zu integrieren. ‚Weinen, Angst Unwohlsein‘ zeigen ist keine Svhauspielerei. Naturlich das die Mutter seinem Kind das ansieht. Seit doch froh das eine Mutter guten Bindung zu dem Kind hat. Das Leben eines Menschen beträgt durchnitlich 80 Jahre. Die ersten lebensjahre sind nichts dagegen.. Erst mir 7 Jahren werden die Gehirnregionen komplett verknüpft. Bis dahin brauchen die Kinder seelische Unterstützung. Er richtet sich erstmal an Mama, irgendwann nach zweiten Bezugsperson oder 3 oder 4ten , irgendwann nach älteren Kinder, irgendwann hatt er seine Freunde, irgendwann mit xa 10 jahren vorbei mit Mama Kuscheln etc.. Ein Versuch dagegen zuwirken kann dem Kind schaden. Es ist ungerecht solche Muttern die vieles spüren krank darzustellen. Wenn Zwei sich gut verstehen dann sagt man: Wir sind ein Herz und eine Seele. So eine Bindung ist lebenswichtig. Symbiose ist wichtig, so kommuniziert das Kind mit der Mutter. Es gibt immer neue moderne Regeln ab wann Kindergarten? ab wann loslassen, ab wann fremdbetreuung, ab wann in eine Gruppe integrieren. Weil das Kind fur die Schule vorbereit werden. Bis sieben reagieren Kinder unterschiedlich . Sie werden in der Schule gehen, Sie werden erwachsen , Sie werden arbeiten müssen, Sie werden soviel in dieser Welt alleine erleben. Und als Soziale Wesen bleiben, nämlich immer ein besonderen Kontakt brauchen,jemanden wo man sich wohlfühlt, solange bis das Licht ausgeht. Weil wir soziale Wesen sind. Und tut solchen wunderbaren Müttern die ihre Kinder Wahrnehmen kein Unrecht und stellt Sie nicht gleich mit denen, die nicht auf Signale der Kinder Acht geben. So leidet auch eurer Kind
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