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Familienpolitik

Klima der Angst in SOS Kinderdörfern?

Es soll ein Klima der Angst in SOS Kinderdörfern geherrscht haben, und viele der geschilderten Probleme lagen wohl im System SOS Kinderdorf begründet. So zumindest interpretiere ich einen aktuellen Bericht des Spiegel. Ob es ein Klima der Angst in SOS Kinderdörfern gab, vermag ich nicht zu sagen. Aber: Es ist wie so oft, wie bereits beim System Winterhoff eben ein Problem des System Jugendamt. Weshalb? Das erkläre ich euch in diesem Artikel.

Herrschte ein Klima der Angst in SOS Kinderdörfern?

Zwei Mitarbeiterinen eines bayrischen Kinderdorfes sollen Kindern „Leid zugefügt“ haben. Es sei, so der Spiegel, zu „grenzüberschreitenden Kindswohlgefährdungen“ gekommen. Der Begriff ist bereits schlecht gewählt, weil jede KWG grenzüberschreitend ist. Psychische und physische Verletzungen seien „häufig“ vorgekommen. Alleine der Aufbau, sich erst hinter „Grenzüberschreitungen“ und „Klima der Angst“ zu verstecken, statt konkret Körperverletzungen und Misshandlungen zu benennen lässt nur schwer glauben, dass man eine ehrliche Aufarbeitung möchte. Denn in solchen Institutionen sind gerade besonders schutzwürdige Kinder untergebracht, vorgeschädigte, traumatisierte. Ich vermag nur zu erahnen, wie sich solch eine Kinderseele dann fühlen muss. Jedenfalls nicht besser als zuhause…

Das System Jugendamt in der Kritik

Für mich steht hier das System Jugendamt zum wiederholten Male in der Kritik.

Es findet keine Kontrolle statt. Mitarbeiter, insbesondere Amtsvormünder, sind zu faul oder zu überlastet, um sich vom Wohl der Mündel zu vergewissern. Die Maßstäbe, die man an Eltern anlegt, werden in der staatlichen Obhut nicht angelegt. Dabei fordert die Rechtsprechung eine Situationsverbesserung für Kinder, bevor man sie aus dem eigenen Heim herausnehmen darf. Kann das System Jugendamt soetwas leisten?

Bei wem liegen die Fehler – den SOS Kinderdörfern, Jugendamt oder einzelnen Menschen

Viele werden jetzt insbesondere von „menschlichem“ Versagen sprechen in einem System, dessen Daseinsberechtigung ja in diesem menschlichen Versagen liegt. Ist das noch hinnehmbar? Nun, aus dem Spiegel-Artikel kann man herauslesen, dass die absolute Autonomie der „Kinderdorf-Mütter“ Teil des Problemes war. Aber, und das ist für mich wichtig, offenkundig eben auch die fehlende Überwachung und Kontrolle.

Ich fordere, dass die selben Maßstäbe für alle gelten, Eltern, Jugendamt, Amtsvormund und Kinderdorf

Michael Langhans, Aktivist

Jede getötete Kinderseele ist eine zuviel

Muss ich das begründen? Und: Hier, in diesem Problemkreis, sprechen wir von mehrfach getöteten Kinderseelen. Katholische Kirche, Heimmissbrauch, Kinderdorf: Können wir angesichts der Flut an Problemen wirklich noch davon sprechen, dass das sogenannte staatliche Wächteramt aus Art. 6 III GG funktioniert?

(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.

Art. 6 III GG

Hier haben wir meiner Meinung nach bereits den ersten Systemfehler. Auch wenn sich aus den Schranken-Schranken der anderen Grundrechte ergibt, dass Misshandlungen während des staatlichen Wächteramtes nicht erfolgen dürfen, sollte man statt Kinderrechte ins Grundgesetz klarstellend mit aufnehmen, dass der Eingriff nur möglich ist, soweit eine Verbesserung der Situation erreicht werden kann. Das ist bereits unstreitige Rechtsprechung. Aber offenbar kann man es nicht oft genug sagen.

Ist der Staat damit in der Lage, das Wohl der Kinder zu bewachen?

Das ist die Frage die ich mir stelle. Gibt es zuverlässige Statistiken die Inobhutnahmen und Missbrauch in Relation setzen? Insbesondere auch unter Berücksichtigung einer zu vermutenden Dunkelziffer? Gibt es eine relative Sicherheit, dass sich Situationen verbessern? Oder muss man sagen, dass heute der Staat eben keine sichere Obhut gewähren kann:

„Eine Kindeswohlgefährdung i.S.d. § 1666 Abs. 1 BGB liegt vor, wenn eine gegenwärtige, in einem solchen Maß vorhandene Gefahr festgestellt wird, dass bei der weiteren Entwicklung der Dinge eine erhebliche Schädigung des geistigen oder leiblichen Wohls des Kindes mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist. An die Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts sind dabei umso geringere Anforderungen zu stellen, je schwerer der drohende Schaden wiegt. Die Annahme einer hinreichenden Wahrscheinlichkeit muss aber in jedem Fall auf konkreten Verdachtsmomenten beruhen. Eine nur abstrakte Gefährdung genügt nicht.“

BGH v. 6.2.2019 – XII ZB 408/18

Wahrscheinliche Schädigung in jedem Heim aufgrund dieser Erfahrungen?

Wird also alleine aus dem Umstand der Probleme in staatlicher Obhut eine Gefahr festgestellt, die zu einer hinreichend wahrscheinlichen Schädigung führt? Meiner Meinung nach schon, insbesondere weil incident der Staat ja eine Verbesserung (!) der Situation herbeiführen muss und es nicht ausreicht, nur dieselbe Gefährdung zu haben. Kann man hier von konkreten Verdachtsmomenten sprechen oder wäre das eine abstrakte Gefährdung? Hier wird sich der Streit entscheiden. Nimmt man nur eine abstrakte Gefährdung an, dann wäre der Staat geeignet, ausser man kann für eine konkret verwendete Einrichtung Verdachtsmomente belegen. Denkt man aber, dass es letztlich darum geht, dass das System ohne Aufsicht ist und gleichzeitig das Privileg der Erziehung eben beim Staat liegt – und nur dieses Privileg verzeiht kleine Fehler ohne große Auswirkungen – kann man von einer konkreten Gefahr sprechen. Dann ist der Staat nicht willens und in der Lage, zu helfen. Und damit per se eine Gefahr für die Kinder – bis alle bekannten Missstände abgestellt sind.

Wie seht Ihr die Sache? Diskutiert mit mir in den Kommentaren, ob der Staat Willens und in der Lage ist, Kindeswohlgefahren abzuwenden.

Eine Antwort auf „Klima der Angst in SOS Kinderdörfern?“

Hallo
Ich selber war in den 70er in SoS Kinderdorf.
Wir waren drei Kinder von 9 Jahren.
Einmal in der Woche mussten wir drei Kindern zum Heimleiter.
Die Kinderdorf Mütter haben uns jedes Mal Windel in die Lederhosen gestopft.
Warum Windeln?
Das die Rohrschläge nicht so schmerzen sollten, denn der Heimleiter hat uns dann ordentlich verprügelt, das hat ihn dann angeregt, und danach wurden wir vergewaltigt.
Nicht nur einmal wurden wir Vergewaltigt, ich kann mich nicht erinnern.
Das Jugendamt hat es ein Scheiß Interessiert, auch die Leitung in München war es egal.

Ich habe mich dann geweigert, die Frauen, als Mutter zu nennen, den es waren nur Angestellte vom Kinderdorf.
Mich hat man dann rausgeschmissen, aus dem Kinderdorf, und man hat mich in ein anderes Heim für Schwererziehbare gesteckt nach Nordwalde.
Der Heimleiter machte mir gleich klar am ersten Tag, wenn du dich hier anpasst, passiert dir nichts.
Er streichelte mir dabei übers Knie, ich sagte den Typen, wenn er mich anpackt werde ich ihn Töten.
Der Typ hat es dann verstanden.
Nach ein Jahr haben Sie mich dann auch wieder Rausgeschmissen, und ich kam dann nach Rendsburg, ins Jugenddorf.
Hier waren die richtigen harten untergebracht.
Hier wurden die Jugendlichen, auch missbraucht, durch Erzieher und Pädagogen.
Jedes Zimmer stank morgen nach Orien.
Wir Jugendlichen wurden mit der Schwarzen Pädagogik erzogen.
Viele Jugendliche haben sich das Leben später genommen, oder die Drogen haben es erledigt.
Mit 17 Jahren haben die mir dann Angeboten, nach Indien zu reisen, um mein Hauptschulabschluss nach zu holen.
Ich war einverstanden, es war für ein Jahr.
Wir mussten für die Kirche eine Wasserleitung bauen.
Und dann noch 6 Wochen nach Nepal, auf einen 5550 m Berg steigen.
Ich habe mich dann In Indien gefragt, warum die Männer nicht mit Arbeiten, denn nur die Frauen, mit ihren Kindern auf dem Rücken, haben mit uns Jugendlichen gearbeitet.
Die sagten mir, wer nicht Arbeitet, der braucht nicht Essen.
Die Frauen sagten mir, das sind Nazis, ich wusste nicht was Nazis waren.
Eine Frau gab mir aber jeden Tag was zu essen, und ich beschloss abzuhauen.
Wir wussten wo die Lehrer das Bargeld versteckt hatten im Wohnmobil.
Ein Ander Jugendlicher und ich Beklauten die Kasse mit über 12000 DM und in Doller.
Wir gaben den Frauen einige 1000 Doller und haben dann ohne Englisch Kenntnisse Indien bereist.
Das erste Mal habe ich gemerkt das es noch Menschen gibt, als die Deutschen.
Mein 18 Lebensjahr erreichte ich, und die haben einen endlassen.

Im Jahr 2014 habe ich mich gemeldet, in München, man sagte mir dass es andere Zeiten waren.
Vorstand war es egal , im Jahr 2020 habe ich mich wieder gemeldet und habe eine Summe von 35 000 Euro erhalten, mit den Brief vom Vorstand aus München, das die Summe für das Unrecht ist.
Prof. Dr Sabine Schutter, habe ich zurückgeschrieben, dass es nicht Unrecht ist, sondern ein Verbrechen.
Frau Schutter schrieb ich, wenn ich Sie Umbringen würde ist es Mord, und kein Unrecht, sondern Mord.
So sieht es mit einer Vergewaltigung auch aus, den es ist nicht Unrecht, sondern ein Verbrechen.
Versuchte dem Vorstand klar zu machen, dass der Staat sie zu beauftragt hat, Kinder zu erziehen, für das Leben vorzubereiten, das Sie ein ganz normales Leben führen können.
Ihr hab Geld dafür jeden Monat bekommen, vom Jugendamt, aber nicht das man euch Geld bezahlt, das der Heimleiter Kinder Vergewaltig und die Angestellten noch Indirekt beteiligt sind.
Man hat mir dann gesagt, wenn ich mit der Summe nicht zufrieden bin, könnte ich mir ja ein Anwalt nehmen, den würden Sie auch bezahlen.
Wissen Sie, das ist so ich Vergewaltige jemand, und sage den Betroffenen, du kannst gerne dir ein Anwalt nehmen, und ich bezahle den Anwalt.
Ich bin unantastbar, mir wird nichts passieren.

Meine Endschädigung von Kinderdorf ist eine Summe von 350,000 Euro.
Mein ganzes Leben haben die mir versaut, habe kein Beruf, keine Rente, aber eine Summe von 35,000 Euro ist mir zu wenig.
Das Kinderdorf beauftragte eine Kommission, die eine Aufarbeitung betreiben soll, ein Dr Klaus Schäfer, hat mich angerufen, und sagte mir am Telefon, das er auch geschlagen wurde in der Schule in den 50er, aber nur auf die Hände.
Wurden sie den auch Vergewaltig?
Habe sie 18 Jahre in Deutschen Heimen verbracht, das mit Erziehern und Pädagogen, die von Nazis erzogen worden sind, die selber ihr Trauma nicht richtig verarbeitet haben.
Herr Schäfer, hat damals auch den Runden Tisch geleitet, im Jahr 2010.
Man hat uns 10,000. Euro bewilligt, aber wir mussten Quittungen, erbringen, und dann hat man uns das Geld überwiesen.
Wir durften aber kein Zahn – Ersatz davon kaufen.
Ich habe mich gefragt, ob, das Geld wieder schnell in die Wirtschaft einfließen sollte.

Im Grunde genommen, sollte das Sos Kinderdorf in Den Haag angeklagt werden, den hier wurden über 200 Kinder ihr Leben Indirekt genommen.

Mit freundlichem Gruß, Guido Baron

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